Nebelverhangen präsentierten sich die Hänge rund um Frutigen bei unserer Ankunft. Im von Einheimischen gut besuchten Restaurant Kreuz stärkten wir uns für den Tag. Dem stark verbauten Leimbach folgten wir steil bergauf. Im Dorfhaltewald hüllte uns der Nebel ein, ja es fielen sogar schon Regentropfen. Die hatten wir so früh nicht geplant! Nur dank der guten Ortskenntnis von Ursula fanden wir die blühenden Narzissen auf der steilen Wiese am Uebleberg. Sie zarten Gebilde wirkten in dieser Szenerie fast mystisch. Trotz garstiger Bedingungen setzten wir unsere Wanderung bergan fort. Im Nebel tauchte das majestätische Alpgebäude der Tussweide auf. Und weiter gings, aber wohin denn? Auf dem grasigen Grat tauchte plötzlich ein Mann vor uns auf, der tatsächlich hier auf uns wartete. Somit war Ursulas Überraschung perfekt. Rüedu führte uns auf einem schmalen Pfad zu seiner einfachen, aber gemütlich eingerichteten Sennhütte. Im Trockenen genossen wir Kaffee, Baumnussgüezi von Ursula sowie das reichhaltige Früchtebrot von Sylvia. Ursula und Rosa hatten Rüedu auf der Rekotour kennengelernt. Es schien ihm grosse Freude zu bereiten, uns zu bewirten und seine Welt näher zu bringen, zumal der grösste Anteil der Gruppe weiblichen Geschlechts war! Leider besserte sich das Wetter nicht und vom schönen Panorama konnten wir nur träumen. Auf dem Rückweg folgten dem vom Gastgeber empfohlenen, erstaunlich trockenen Weidepfad steil nach unten. Im Gsangwald tauchten wir ins Zwergenland ein. Die fantasievoll gestalteten kleinen Waldmänner und Tierchen waren zum Teil gut versteckt im Wurzelwerk des Bergwaldes. Kurz vor Frutigen sahen wir auf der Gegenseite doch noch von der Sonne beschienene Felder auftauchen, was für ein versöhnlicher Abschluss dieser amüsanten Wanderung.
Bericht: Isabelle, Fotos: Roger