Leitung und Fotos: Martin Gurtner

In dichtem Nebel reisten wir am Sonntag ins Reichenbachtal an. Nach Deponieren unserer Sachen in der Brochhütte stiegen wir durch dichten Nebel Richtung Grindelgrat. Wir hatten die Hoffnung bereits aufgegeben, die Sonne zu sehen, als uns andere Tourengänger mit Beweisfotos dazu animierten, doch noch höher zu steigen. Tatsächlich lichtete sich der Nebel und wir durften auf dem Grindelgrat doch noch das Nebelmeer bestaunen. Der oberste Teil der Abfahrt war denn auch ein Genuss. Dann mussten wir uns im Blindflug durch den Nebel bis zur Brochhütte kämpfen. Die aufgeweichte Unterlage machte das Unterfangen um so schwieriger. Wir kamen heil, aber nicht sturzfrei bei unserer Unterkunft an und durften einen gemütlichen Abend in der schön geheizten Brochhütte verbringen.
Komplett anders präsentierte sich die Wetterlage am nächsten Morgen. Der Sonnenaufgang liess Wetterhorn und Mittellegigrat im schönsten Licht erscheinen. So machte es mehr Freude zu starten. Aber oh Schreck, bei mir riss die Fellfixierung. Dank dem handwerklichen Geschick von Martin und einem Stück Draht war die Tour für mich gerettet. Über den langgezogenen Breitenboden erreichten wir nach paar Stunden die Wart, nur gestört durch die «Hornissen» der Schweizer Armee. Nach der Kälte im Schatten des Schwarzhorns empfing uns wärmende Sonne in der Lücke. Nun galt es noch den ruppigen Aufstieg zum Wildgärst zu bewältigen. Auch der immer noch stark hustende Roger schaffte das mit viel Schweiss. Die Harscheisen leisteten gute Dienste. So konnten Martin, Margrit, Roger und ich nun bei äusserst angenehmen Temperaturen die Gipfelaussicht in vollen Zügen geniessen. Der Gipfelhang war wie erwartet noch kein Fahrvergnügen. Es galt auch auf fiese Steine Acht zu geben. Ab Wart genossen wir die stiebende Fahrt runter durchs Wischbäächtäli. Kurz vor dem Wiederaufstieg zum Scheidegg Oberläger trafen wir auf den regionalen Wildhüter. Er war beruhigt, als Martin ihm die Absicht kundtat, dass wir weiter aufsteigen und nach Grindelwald runterfahren wollten. Während des ganzen Wiederaufstiegs behielt er uns aber gut im Auge oder vielmehr die vielen Gämsen am Fusse des Gemsberges? Nahe den Chüemattenhuble entschwanden wir den Hang runter auf die unter uns liegende Skipiste. Sorglos folgten wir dieser bis zum Hotel Wetterhorn. Dort genossen wir auf der sonnigen Terrasse feinen Glühwein, bevor wir uns auf die Rückreise machten. Ich danke Martin, Margrit und Roger ganz herzlich für das tolle Geburtstagstourenerlebnis.

Bericht: Isabelle Brand